Stadtratsliste nominiert – Fokus auf Raitenhaslach – Viele junge Burghauser unter den Kandidaten
Burghausen.Sie sind jung, fast alle ehrenamtlich aktiv, setzen sich für Benachteiligte ein und bringen Sachverstand aus Wirtschaft, Kultur, dem Rechtswesen und dem Gesundheitsbereich mit. Und: Besonders viele von ihnen leben im Raum Raitenhaslach bzw. kommen von dort: Der SPD-Ortsverein Burghausen hat am Donnerstagabend seine Stadtratsliste für die kommende Kommunalwahl nominiert. Jeder Kandidat erhielt 100 Prozent Zustimmung, da die Liste als Ganzes, im Block, abgestimmt wurde.
Diese Kommunalwahl markiert eine Zäsur. Das wurde schon deutlich, als sich die Kandidaten einzeln vorstellten. Nurmehr drei der bisherigen SPD-Stadträte waren noch unter ihnen: Roland Resch, Johanna Schachtl und Alex Gassner. Norbert Englisch, Sabine Bachmeier, Doris Graf und Christa Seemann hingegen werden – nach vielen Jahren im Stadtrat – nicht mehr kandidieren.
Das heißt: Es mussten viele neue Gesichter gefunden werden, die bereit sind, an deren Stelle zu kandidieren. Dies ist Franz Kammhuber, SPD-Sprecher im Stadtrat, und Ortsvorsitzender Johanna Friebertshäuser gelungen. Wie Bürgermeister Florian Schneider betonte, sind drei Kandidaten unter 30 Jahre alt, fünf weitere unter 40 und fünf im Seniorenalter. Es seien allesamt Burghauser, die viele Kompetenzen vereinen – und „schon einen beängstigenden Anteil Raitenhaslach“ mitbringen, wie Schneider sagte. Wenngleich der wohl dem Zufall geschuldet sein dürfte.
Genau zwei Wochen vor der Aufstellung der Stadtratsliste war Schneider, ebenfalls im Bürgersaal, zum Bürgermeisterkandidaten der SPD nominiert worden. Auch das geschah mit 100 Prozent der Stimmen. Doch diese Nominierung sei ohne ein starkes Team nur wenig wert, stellte Schneider heraus. „Das hier ist mindestens ein genauso wichtiger Abend.“ Die Entscheidungen könne schließlich nicht ein Einzelner umsetzen. Dafür brauche es eine starke SPD-Fraktion. Diese könne man aus den Kandidaten bilden. „Sie sind alle mit Herz dabei.“ Die neue SPD-Fraktion müsse aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage Prioritäten setzen und auch unbequeme Entscheidungen treffen, rief er ins Gedächtnis.
Johanna Friebertshäuser betonte: „Wir haben viele Menschen mit einem großen Herz für die Stadt gefunden, wir wollen alle ein Burghausen, das soziale Wärme und ökologische Vernunft verbindet.“
Das besondere an der Liste: Es wurden zwölf Männer und zwölf Frauen aufgestellt, die Positionen wurden somit abwechselnd besetzt. Das bewunderte Wahlleiter Stefan Bonauer, stellvertretender Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Altötting und Bürgermeisterkandidat von Burgkirchen: „Gratuliere! Da kann man wirklich jeden wählen“, sagte er.
Landratskandidat Holger Gottschalk sah das genauso. Er betonte in seinem kurzen Grußwort während der Auszählung der Stimmen, dass viele SPD-Stadtratskandidaten auch auf der SPD-Kreistagsliste kandidieren. Entsprechend des Wahlkampfmottos von Florian Schneider: „Bewegte Zeiten. Klarer Kurs“, sagte Gottschalk: „Setzen wir gemeinsam die Segel für den Wahlsieg.“ −jor
DIE KANDIDATEN
Ersatzkandidaten: Roland Stubenvoll und Michael Schnabl.